Dienstag, 19. April 2011

Die Tragödie von Hamlet, Prinz von Dänemark

sein oder nichtsein, das ist hier die frage:
ob’s edler im gemüt, die pfeil' und schleudern des wütenden geschicks erdulden, oder, sich waffnend gegen eine see von plagen, durch widerstand sie enden? sterben – schlafen – nichts weiter! – und zu wissen, dass ein schlaf das herzweh und die tausend stöße endet die unsers fleisches erbteil's ist ein ziel, aufs innigste zu wünschen. sterben – schlafen – schlafen! vielleicht auch träumen! – ja, da liegt's:
was in dem schlaf für träume kommen mögen, wenn wir den drang des ird’schen abgeschüttelt,
das zwingt uns stillzustehn. das ist die rücksicht, die elend lässt zu hohen jahren kommen.
denn wer ertrüg der zeiten spott und geißel, des mächt’gen druck, des stolzen misshandlungen,
verschmähter liebe pein, des rechtes aufschub, den übermut der ämter und die schmach,
die unwert schweigendem verdienst erweist, wenn er sich selbst in ruhstand setzen könnte mit einer nadel bloß? wer trüge lasten und stöhnt' und schwitzte unter lebensmüh'?
nur dass die furcht vor etwas nach dem tod – das unentdeckte land, von des bezirk kein wandrer wiederkehrt – den willen irrt, dass wir die übel, die wir haben, lieber ertragen, als zu unbekannten fliehn.
so macht bewusstsein feige aus uns allen; der angebornen farbe der entschließung wird des gedankens blässe angekränkelt; und wagestücke hohen flugs und werts, durch diese rücksicht aus der bahn gelenkt, verlieren so der handlung namen. – still!
die reizende ophelia. – nymphe, schließ in dein gebet all meine sünden ein.


das berühmte 'sein oder nicht sein' bezieht sich aufs leben. man könnte auch sagen leben oder sterben? das ist hier die frage
übrigens, ich bin wieder unter 60

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