Dienstag, 28. August 2012

Gesellschaftlicher Irrglaube

Uns wird eingerichtet, dass wir die Menschen die uns erzeugt haben lieben. Sie und ihren Anhang. Wir sollen uns mit unserer genetischen Familie gut verstehen, nur, weil wir mit ihnen verwandt sind. Wir müssen sie doch lieben

Das ist falsch.

Meine "Familie" kümmert sich zum größten Teil einen Dreck um mich, nur zwei meiner Brüder stehen mir nahe und das auch nur, weil sie genau so gelitten haben.

Meine echte Familie hat mich an meinem Geburtstag überrascht. Sie hören mir zu und lassen mich an ihrer Schulter weinen, ich kann ihnen alles erzählen. Mit ihnen lag ich nachts am Strand, mit ihnen war ich völlig betrunken im Niedrigseilgarten. Mit ihnen verbringe ich den letzten Monaten fast jeden Tag, wir teilen die Bühne, unser Leiden, unser Glück und unsere Häuser. Wir sind eine feste Gruppe, immer die selben 7. Was wir fühlen ist absolute Geborgenheit und tiefe Liebe. Wir sind eine Familie, und ich... ich bin nach all den Jahren endlich angekommen

Donnerstag, 16. August 2012

Guiness schmeckt scheiße

Ich steige aus dem Flugzeug, mache mein Haargummi raus und mache meinen Dutt noch mal neu. Ich kann es nicht erwarten endlich aus dem Flughafen zu kommen und die grüne Insel zu sehen. Warum ich die Kursfahrt nach Dublin gewählt habe weiß ich selbst nicht mehr, aber ich habe das Gefühl das es eine verdammt gute Idee war.

Etwas später betreten wir das Hotel, es ist wirklich süß und mitten in der Innenstadt. Ich ziehe mich um weil es deutlich wärmer ist als ich gedacht hätte. Ich gehe mit einer Freundin vor die Tür und genieße das Leben der Dublianer.

Nach ein paar Tagen schon hab ich mich mit einer Gruppe Iren angefreundet und höre auf am Schulprogramm teilzunehmen indie sitze stattdessen mit diesen furchtbar herzlichen Menschen am Fluss oder ziehe durch die Pubs. Ich bekomme deswegen noch nicht mal Ärger.

Wieder am Flughafen im Hamburg zu stehen fühlt sich komisch an, so richtig falsch. Aber dafür ist das Deutsche Bier besser

Sonntag, 12. August 2012

Glück

Die letzten Monate waren die schönsten meines Lebens. Ich habe nahezu jeden Tag mit meinen wirklich engen Freunden, meinen Lieblingsmenschen verbracht. Sie haben mich gestützt und bedingungslos geliebt, an jedem einzelnen Tag.
Wir haben das Theater gerockt, Nächte lang in einer Hütte am See gepennt, den Abschied von J. gefeiert, weil er nach Down Under abgehauen ist, L. vom Flughafen abgeholt nach dem sie zwei endlose Monate in Südafrika überlebt hatte, auf dem Spielplatz getobt wie die Kinder die wir eigentlich sind. Ich habe alten Liebeskummer überwunden und jemand neues kennengelernt. Ich konnte mich aufraffen um wieder täglich zu trainieren und gesund zu essen. Ich ändere meinen Stil endlich so, wie es mir gefällt, habe jetzt Helix, Tunnel und eine Wagenladung neue Klamotten. Mein bester Freund war mit mir in Frankreich zelten, meine beste Freundin ist so wundervoll.
Ich bin so glücklich wie noch nie in meinem Leben. Aber das ist verdammt vergänglich, denn sie sind alle ein Jahr älter als ich und haben ihr Abi. Sie ziehen alle weg. Und ich bleibe allein. Was mir bleibt sind die Erinnerungen an eine gute Zeit