Freitag, 11. November 2011

Errinerungen

Es klingelt, meine Mutter drückt ohne zu fragen auf den Türsummer,  öffnet die Wohnungstür und wartet mit mir auf den Arm das der Besucher die gefühlten zehntausend Treppen erklommen hat. Ich erinnere mich, das ich.es damals noch nicht alleine Geschafft habe obwohl ich schon 5 war. Die Tür fliegt auf und die neue Freundin meines Vaters, Sie sieht wütend aus. Meine Mutter setzt mich auf den Boden und legt ihre Hände auf ihren gerundeten Bauch. "Was willst du hier?", fragt Sie kühl, nahezu emotionslos. "Ich will das du die Schwangerschaft abbrichst, ich bin jetzt mit ihm zusammen!", schreit seine Freundin. Meine Mutter schüttelt den Kopf, mein großer Bruder, geweckt von dem Geschrei, kommt aus seinem Zimmer gekrochen.
Papas neue Freundin zieht eine Waffe, setzt Sie meiner Mutter auf den bauch und knurrt: "Wenn du die Schwangerschaft nicht abbrichst tue ich es". Sie funkelt erst meine Mutter böse an, dann mich, dann geht sie.
Ich wache auf. Schreiend. Und heulend. Meine Mutter kommt ins Zimmer, versucht mich zu beruhigen, fragt was los ist.
"Ich hab wieder geträumt...", sage ich, sie guckt betrübt.
Seit über 10 Jahren spielt sich diese Szene nun immer wieder in meinem Kopf ab und ich hatte nie die Chance es zu verarbeiten. Oder die Kraft. Oder den Mut. Diese Geschichte ist ein Teil von mir und stirbt erst, wenn ich sterbe.

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